Kurzbericht Rumänienreise 11.-16.05.2018

Im letzten Jahr bestand das Kinderheim „Betania“ in Bârlad 25 Jahre. Ein guter Anlass einmal Revue passieren zu lassen, was alles passiert ist.

Seit einigen Jahren werden die Hilfsgüter, die an vielen verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und Frankreich gesammelt werden, in Second-Hand-Shops verkauft und das so erwirtschaftete Geld unterstützt die Unterhaltung des Kinderheims. Immerhin werden so rund 1/3 des benötigten Geldes (über 80.000 €) durch „Eigenleistung“ aufgebracht.

Unser Besuch in Betania hatte 2 wesentliche Ziele; erstens wollten wir in einem offenen Gespräch mit der Leitung des Kinderheims, mit dem Ehepaar Mihaela und Catalin und dem verantwortlichen Buchhalter, nach möglichen Einsparpotenzialen und einer Verbesserung der regelmäßigen gegenseitigen Information zwischen der BMO und Betania sprechen. Zweitens war die Jahreshauptversammlung des Vereins „A.C.M.A. Betania“(Asociatia Crestina de Misiune si Ajuttorare „Betania“ Christlicher Missions- und Hilfsverein Betania).

Deutliche Einsparungen werden erreicht, wenn von Kinderheim auf Internat umgestellt würde. Beim Kinderheim sind viele staatliche Vorgaben zu beachten, wie z.B. die Beschäftigung einer Kinderpsychologin, Krankenschwester, Ernährungsberatung, Hausaufgabenbetreuung, die insbesondere bei privat geführten Kinderheimen vom rumänischen Staat eingefordert werden. Für privatrechtlich geführte Internate gelten diese Auflagen nicht.

Aktuell sind 30 Kinder in Betania. 15 Kinder im Kinderheim und 15 Kinder im Internat Betania. Für die Kinder werden keine Unterschiede in der Betreuung gemacht. Um die Umstellung durchzuführen, müssen die Erziehungsberechtigten der Kinder (meist unter Zuhilfenahme des Jugendamtes, welches die Kontakte herstellt und den Vorgang moderiert) den privatrechtlichen Vertrag unterschreiben. Viele Erziehungsberechtigte arbeiten im Ausland und so ist das ein langwieriger Prozess. Bei aktuell 5 Kindern ist es bisher weder dem Kind, Betania noch dem Jugendamt gelungen, die verantwortlichen Erziehungsberechtigten zu erreichen. Darin offenbart sich auch die ungeheure Belastung für diese Kinder, die sich natürlich alleingelassen fühlen und oftmals auch psychisch furchtbar darunter leiden.

Wenn Betania nun trotzdem zu 100 % als Internat geführt würde, müssten diese 5 Kinder von dem Jugendamt von Betania in irgendein anderes staatliches, nicht christlich geführtes Kinderheim versetzt werden. Welch ein zusätzlicher seelischer Schaden dadurch entstehen kann, wird vielen sicherlich klar sein. Und können wir, die wir den Auftrag zum Betrieb Betanias als „vom Herrn Jesus Christus“ entgegengenommen und immer verstanden haben, solch einen Schritt gehen?

Einmütig sind wir, sowohl bei Gesprächen innerhalb der BMO, als auch in dieser Runde in Betania zu dem Ergebnis gekommen, dass dies keine Alternative ist. Es ist uns neu bewusst geworden, wie sehr wir hier auf die Hilfe des HERRN angewiesen sind. Und unsere Bitte ist, dass Du diese Anliegen täglich im Gebet vor den HERRN bringst.

Am Dienstag, 15.05. trafen sich dann die Mitglieder des Vereins zu der Jahreshauptversammlung. Trotz der wirklich ernsten Themen herrschte eine gute, geistliche und positive Atmosphäre. Der Überblick über die letzten 25 Jahre machte allen Anwesenden neu die Größe und Treue des HERRN deutlich, trotz unserer Schwächen, Fehler und Versäumnisse. Anschließend hatten einige Kinder und Betreuer alles für ein gemeinsames Abendessen vorbereitet und wir haben dann alle zusammen in großer Runde eine schöne und fröhliche Gemeinschaft miteinander erleben dürfen.

Fazit: Es hat sich sehr viel in Betania in den letzten Jahren getan. Das ganze Erscheinungsbild ist positiv. Die Zusammenarbeit zwischen den Leitung Betanias und den Behörden, der Stadt und der Nachbarschaft hat sich gut entwickelt.