Reisebericht Rundreise Rumänien 2019

Zu unserer jährlichen Besuchsreise durch Rumänien starteten wir am 12.04.2019. Wir sind dem Herrn sehr dankbar, daß wir alle wohlbehalten am Karfreitagvormittag wieder zuhause angekommen sind. Erfreulicherweise ermöglichen die Geschwister aus Struthütten durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung diese Besuchsreise (immerhin rund 4.700 km) seit vielen Jahren. Wir haben Geschwister besucht, mit denen wir über viele Jahre verbunden sind. Zunächst waren wir in Nusfalau, dann in Mosna, in Bagciu, in Barlad und zuletzt in Chisoda (Temeswar). Wir sind überall herzlich empfangen und verabschiedet worden.

Es gab zahlreiche gute Gespräche und Eindrücke. Wir erlebten untereinander und mit den Glaubensgeschwistern in Rumänien eine herzliche Gemeinschaft und immer und überall die überragende und sprichwörtliche rumänische Gastfreundschaft. Ein Ziel u.a. dieser Reise war, festzustellen, ob seitens rumänischer Geschwister in Siebenbürgen Interesse besteht, das Wort Gottes auf ähnliche Weise wie bei der Weihnachtspäckchenevangelisation in Kindergärten und Schulen ihrer Umgebung zu bringen.

Jürgen T. von der Bibelhilfe e.V. hatte uns 120 Exemplare der Kindermalbibel (Margitta Paul) vonseiten der Bibelhilfe e.V. mitgegeben. Dafür danken wir nochmal sehr herzlich.

Nusfalau

Unsere erste Anlaufstelle war bei Geschwistern in Nusfalau, die Kinderstunden im von ihnen erbauten Nachbarhaus abhalten. Hier haben wir nur eine „Handvoll“ der rumänischen Kindermalbibel abgegeben, weil in diesem Landstrich fast ausschließlich ungarisch gesprochen wird. Die weiteren Exemplare haben wir zwischen Mosna und Bagaciu aufgeteilt. Sie sollen als Anschauungsmaterial bei den Gesprächen mit den Leitern der Kindergärten und Schulen dienen.

Mosna/Meschen

Wir sind dann nach Mosna (bei Medias) weitergefahren. Die dynamischen Geschwister haben dort den Dienst im Kinderheim übernommen. Es existiert auch eine kleine Gemeinde in diesem Ort, ein paar Häuser weiter. Wir haben die beiden gefragt, ob sie sich vorstellen können, einen Verteileinsatz nach dem Muster der Weihnachtspäckchenevangelisation -natürlich in einer anderen Jahreszeit und ohne Weihnachtspäckchen- mit uns durchzuführen. Sie haben sie sofort freudig zugestimmt. Das ist nicht so selbstverständlich, weil die beiden mit ihren Aufgaben im Kinderheim ganz gut beschäftigt sind. Sie haben derzeit sieben kleine Kinder zu versorgen. Als ein möglicher Zeitraum für eine Verteilaktion wurde die zweite Oktoberhälfte diesen Jahres ins Auge gefasst. Wir haben überlegt uns zunächst auf Kindergärten und die Grundschulen zu konzentrieren. Als Extra wären ein Päckchen Buntstifte und vielleicht eine Tüte Haribo o.ä. angebracht.

Bagaciu/Bogeschdorf

Bagaciu ist uns bekannt durch die Arbeit des Kinderheims dort. Auch hier steht als Termin für eine Verteilaktion die zweite Oktoberhälfte im Raum. Es wird sinnvoll sein, etwa eine Woche Zeit für die Aktion einzuplanen.

Ob und wie diese neue Verteilaktion stattfinden kann ist von vielen Faktoren abhängig. Wir sind dabei sehr abhängig vom Wirken des Herrn auf die Herzen der verantwortlichen Leiter der Kindergärten und Schulen. Aber auch auf den Willen und die Bereitschaft der rumänischen Geschwister bei Vorbereitung, Planung und Unterbringung. Wenn so ein „Piloteinsatz“ mal gelaufen ist, wissen alle Beteiligten mehr. Sie wissen wie es laufen kann, was man ggf. anders machen kann. Vielleicht auch, ob und wenn ja, wie man die Arbeit ausdehnen kann. Für den Anfang sollten wir bescheiden sein und uns nicht zuviel vornehmen. Für die Verteilaktion, die wir uns ähnlich wie die Weihnachtsaktion (nur eben ohne Weihnachtspäckchen) vorstellen, werden Kindermalbibeln, Bibeln, Bibelteile und andere evangelistische Literatur in rumänischer Sprache benötigt. Nicht zuletzt werden Buntstifte, „Türöffner“ (Süßigkeiten, o.ä.) auch Geld benötigt.

Es ist natürlich derzeit noch sehr schwierig, den konkreten Bedarf an Material und Geld einzuschätzen. Ich halte es für realistisch, eine Zahl zwischen 800 und 1000 Kindern anzupeilen. Es ist ein Neuprojekt. Sollten wir die Zahl zu hoch angesetzt haben, ist das Risiko überschaubar, denn überzählige Exemplare kommen ja nicht um. Wir können sie entweder Weihnachten oder im kommenden Jahr einsetzen. Sicherer Lagerraum für die Verteilgüter könnte an beiden Orten eingerichtet werden. Das wäre aber im Detail noch zu klären. Auch der Gedanke, Gutscheine für Bibeln oder Kindermalbibeln mit Adressenangabe (Whatsapp, SMS, o.ä.) einer Kontaktperson in den jeweiligen unterstützenden rumänischen Gemeinde auszugeben ist noch nicht vom Tisch. Aber das kann auch ggf. wenn der Herr will, später gemacht werden. Alles auf einmal geht vermutlich nicht. 

Es erscheint vielleicht anachronistisch, in einer Zeit des finanziellen Engpasses ein neues Projekt zu planen. Die Finanzlage der BMO ist sehr angespannt. ABER: der Herr weiß es! Sein Wort bleibt in Ewigkeit (1. Petrus 1,24.25) und IHM gehört das Silber und das Gold (Haggai 2,8). Wenn dieses Ansinnen seine Zustimmung findet, wird er das Nötige geben, damit wir unserem Auftrag der Aussaat nachkommen können.  Es werden auch Beter als Mitkämpfer am Evangelium gebraucht und verbindliche Geschwister, die mitreisen. Bitte betet mit, dass der Herr Arbeiter in seine Ernte aussende (Mt 9,38; Lk 10,2). Wir würden gern, wenn möglich, bei den Besuchen in den Schulen, Kindergärten oder auch auf der Straße und in Häusern nicht nur Literatur weitergeben, sondern auch die Gute Nachricht einfach und verständlich mündlich weitergeben.

Barlad

Im Kinderheim/Internat Betania in Barlad sind wir sehr herzlich begrüßt und tags darauf ebenso herzlich wieder verabschiedet worden. Wie immer stand ein Gang über das Gelände und durch die Gebäude an. Wir haben den Besuch aber auch dazu genutzt, einen alten Freund zu besuchen. Es war unser Wunsch, ihm mit ein paar Lebensmitteln eine Freude und Erleichterung in seiner Armut zu bringen. Aber leider haben wir ihn nicht angetroffen. Nach Auskunft einer Nachbarin hat er eines Morgens tot im Bett gelegen. Damit endet eine lange Tradition, denn wir haben ihn jährlich mindestes zweimal besucht. Wir hatten ihm gelegentlich auch etwas Literatur mitgebracht. Aber es war sehr schwer mit ihm zu kommunizieren. Daher wissen wir nicht, wo er sich jetzt befindet. Anschließend haben wir Dan M. und seiner Mutter in Untesti einen kurzen Besuch abgestattet. Die Geschwister der Gemeinde in Barald haben innerhalb weniger Monate für diesen komplett gelähmten jungen Mann und seine Mutter ein kleines 2-Zimmer-Häuschen gebaut, in das die beiden bereits eingezogen sind. Sie fühlen sich sichtlich wohl dort. Beten wir für die beiden, dass sie den Weg zum ewigen Leben finden.

Chisoda

Auf dem Rückweg Richtung Heimat haben wir unseren letzten Besuch dieser Reise bei Margitta G. in Chisoda gemacht. Die Kinder, die bei ihr aufgewachsen sind, sind bis auf zwei alle ausgezogen. Aus Alters- und Krankheitsgründen sucht sie seit einiger Zeit Nachfolger für ihre kleine Kinderheim-Arbeit, bzw. jemanden, der die Gebäude zur Ehre des Herrn nutzen will. Es gab bereits verschiedene Interessenten, mit denen es nicht geklappt hat. Aktuell gibt es allerdings hoffnungsvolle, vielversprechende Gespräche. Beten wir mit, dass der Herr dort bald eine gute Lösung in Seinem Sinne schenkt.   

Liebe Grüße an euch alle! Danke für euer Interesse und Unterstützung!