Herbstferien in Rumänien

Rumänientour 10.- 24.10 2009

Die Idee, in den Herbstferien mit einigen Jugendlichen das Kinderheim Betania zu besuchen war uns im Frühjahr gekommen. Schließlich gehört zur Mission auch die „ganz normale Arbeit“ und wir wollten die Gelegenheit nutzen um uns das Kinderheim einmal anzuschauen. Am 10 Oktober starteten wir (Rainer, Manuel, Marc, Richard, René und Nadja) von Engelskirchen Richtung Rumänien.Für immer genügend frische Luft war auf der Fahrt gesorgt, denn wir hatten unseren ganz privaten Obstbäumchenwald an Bord; eine Pflanzenfirma aus Siegburg hat 40 Obstbäume für Bârlad gespendet und die haben wir dann mitgenommen.

Um möglichst schnell in Bârlad anzukommen, sind wir ohne größere Pausen durchgefahren, schließlich waren wir 3 Fahrer. Nach ein paar Stündchen J (24 Std.) hatten wir die Ehre die Backstube von Friedel Weuste in Vestem (Vorort von Sibiu) zu besuchen. Nachdem wir erst einmal gut versorgt wurden (die erste ordentliche Mahlzeit seit unserem Start, besichtigten wir die Backstube. Wir waren sehr beeindruckt von der Menge an Broten die dort täglich hergestellt werden.

Auf dem weiteren Weg zum Kinderheim nach Bârlad nahmen wir Daniel mit, der eine Woche in dieser Bäckerei gearbeitet hatte, denn in Bârlad wurde inzwischen auch eine kleine Backstube eingerichtet und Daniel ist der künftige Bäcker für Betania. Nach insgesamt gut 29 Stunden war es denn geschafft, Samstagabend 23:00 Uhr waren wir gesund und müde in Betania.

Während der nächsten Tage machten wir uns daran, eine Veranda und ein Haus von außen zu streichen. Wir hatten viel Freude, Spaß, kalte Hände und meistens eine kleine Schar Kinder um uns, die uns eifrig helfen wollten.

Leider schlug Mittwoch das Wetter um, es wurde sehr kalt und regnete ununterbrochen. Deshalb mussten wir mit dieser Arbeit aufhören, obwohl wir gerne wenigstens ein Haus im Ganzen neu angestrichen hätten. So aber könnte eine andere Gruppe im nächsten Jahr dort weitermachen.

Während unseres Aufenthaltes in Betania lief ein Schüleraustauschprojekt mit den Niederlanden. (18 holländische Kinder, auch aus einem Kinderheim und deren Betreuer kamen dieses Jahr für eine Woche nach Betania und nächstes Jahr dürfen dann rumänische Kids das holländische Kinderheim zu besuchen.)

Aus diesem Grunde war auch das rumänische Fernsehen nach Betania und machten einen kurzen Bericht über den Schüleraustausch. Dabei wurden sie auch auf „unser Projekt“ aufmerksam und auch hierüber lief in dem Lokalsender dann ein kurzer Bericht.  Die Jungs hatten so die Chance in Rumänien prominent zu werden. 🙂

Natürlich mussten noch die Bäumchen an Ort und Stelle gepflanzt werden. Wir hatten uns beim Verladen noch erkundigt, ob es beim Einpflanzen der Bäume etwas Besonderes zu beachten gibt und da wurde uns die Empfehlung gegeben, die Wurzelballen vor dem Einpflanzen ca 30 – 60 Minuten in Wasser zu legen. Doch wie bekommt man 40 Bäumchen unter Wasser gesetzt? Also wurden aus dem Lager und aus den Häusern alle möglichen Gefäße zum Baden der Bäume gesucht. Es sah lustig aus, als Badewannen und Eimer mit den Bäumen den Weg säumten. Mit vereinten Kräften ging es dann los. Löcher graben, Bäumchen rein, Löcher wieder zuschaufeln und gut angießen und das gleich 40 mal. Nadja durfte nicht lange mitarbeiten, „Es sei Männerarbeit- Frauen dürfen das nicht“. Also legten die „Jungs“ los und gruben um die Wette die Löcher aus.

Später bekämpften wir noch das Unkraut, dass auf dem Feld wuchs, damit die Bäume eine reelle Chance haben und es nächstes Jahr vielleicht schon eine erste Obsternte gibt.

Besonders dankbar waren wir auch für die beiden FSJ´ler Jaqueline und Tabita, die uns (und die Siegerländer) verköstigt haben, teilweise beim Streichen der Häuser halfen und für eine Menge Spaß gesorgt haben.

Das Haus für die „Straßenkinder“ haben wir auch besucht. Ein recht „unwirklicher“ Ort, wenn man die umliegende Umgebung und die „Lage“ des Grundstücks sieht. Das Haus steht im Armenviertel Bârlads und sticht durch seine Größe deutlich hervor. Wir wurden von Catalin herzlich empfangen und durch das Haus geführt.

Nach einer guten Woche mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen machten wir uns wieder auf den Heimweg. Wir haben so viel gesehen, dass es einige Zeit brauchte es zu verarbeiten. Und uns ist klar geworden, die vielen kleinen und großen Probleme, von denen wir einige in der Zeit mitbekommen haben, brauchen Gottes Hilfe und Segen, damit Betania für die Kinder, aber auch für die Menschen in Bârlad, als gute Einrichtung bekannt ist.