Rumänienreise März 2025

Aus der „Osthilfe Aktuell“ Juni 2025

Auch für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, einige Zeit in Rumänien zu verbringen, um Land und Leute besser kennenlernen zu können. Es sind zwar „nur“ 2.000 km, aber es gibt doch viele kulturelle Unterschiede. Diese zu kennen, erleichtert die Zusammenarbeit. Ich empfinde es als ein großes Geschenk, nach dem Arbeitsleben jetzt Zeit zu haben, diese Aufgabe, die der HERR mir gegeben hat, (zeit-) intensiver erledigen zu können. So startete ich am 7. März und war am 31. März wieder zuhause.

In der ersten Woche (10.-16.03.) war ich zusammen mit einem gläubigen Ehepaar aus Iași, die durch regelmäßige Besuche bedürftige Christen in Moldawien besuchen und mit Lebensmitteln und weiteren Hilfsgütern helfen, unterwegs. Die Not in diesem Land ist nach wie vor groß. Völlig unverständlich für mich ist, dass es bei der Einreise nach Moldawien häufig Schikanen durch Zöllner gibt, obwohl sie genau wissen, dass die Hilfsgüter für ihre Landsleute bestimmt sind. Das Ehepaar erzählt, dass ihnen sogar schon die Einreise verweigert wurde und sie dann über eine andere Grenze eingereist sind. Das kostet immer viel Zeit und Geduld.

Die nächsten beiden Wochen (17.-29.03) habe ich in Bârlad im Kinderheim und -internat „Betania“ verbracht. Die Liste der Aufgaben war lang und einige Aufgaben brauchen viel Zeit, z.B. immer dann, wenn es irgendetwas mit Behörden oder öffentlichen Stellen zu tun hat. Ein Beispiel: Wir wunderten uns, weshalb die Wasserrechnungen so hoch waren und hatten den Verdacht, dass die „Duschzeiten“ aus dem Ruder gelaufen sind. Eine Prüfung der Wasserrechnungen ergab, dass die Kanalgebühr für das Regenwasser die Ursache war, obwohl die Dach- und Wegeentwässerung auf dem Grundstück versickert. Nun müssen wir gegenüber dem Wasserwerk den Nachweis erbringen, dass die in den 90er-Jahren gebauten Wege und Häuser das Regenwasser nicht in die Kanalisation leiten und wir somit unrechtmäßig so hohe Gebühren gezahlt haben. Und auch das kostet wieder Zeit und Geld.

Ein besonderes Highlight war ein Ausflug am Samstag, den 22.03. mit 16 Jugendlichen und vier Aufsichtspersonen in die nördlichen Karpaten bei herrlichem Sonnenschein. Es war zwar noch bitterkalt in den Bergen, die Wasserfälle waren noch komplett gefroren, aber die Sonnenstrahlen wärmten bereits. Mit verschiedenen Zwischenstopps in den Bergen, bei einer neu errichteten Bobbahn, an einer Talsperre und einem See wurde es ein unvergesslicher Tag. Für einige Jugendliche war es das erste Mal, dass sie in diese schöne Gegend Rumäniens kamen. Und von ganzem Herzen konnten wir Gott loben und ihm für den herrlichen Tag danken.

Das Abendessen habe ich immer zusammen mit allen Jugendlichen genossen. Dienstags und donnerstags nach dem Abendessen wird jeweils eine Andacht gehalten und gemeinsam gebetet. Ich habe mich sehr über das Interesse vieler Jugendlicher an biblischen Themen gefreut und mein Gebet ist, dass der HERR die Jugendlichen, aber auch das Personal von Betania segnet. Es ist SEIN Werk und an SEINEM Segen ist alles gelegen!

Rainer Wittenburg