Dank tatkräftiger Unterstützung von vielen Geschenke-Packern, LKW-Beladern, Päckchen-Verteilern und großzügigen Spendern konnten wir auch in diesem Jahr vielen Kindern und Menschen in Not zu Weihnachten eine besondere Freude bereiten und dabei die frohe Botschaft vom Retter der Welt verbreiten.
Nachdem zwei Jahre lang aufgrund der Corona-Beschränkungen kein Team aus Deutschland nach Rumänien fliegen konnte, war dies 2022 endlich wieder möglich. Zu elft verteilten wir mit Unterstützung von einigen rumänischen Geschwistern ungefähr 2.000 Päckchen, die zuvor mühevoll von helfenden Händen gepackt und dann mit dem LKW nach Rumänien gebracht wurden. Zusätzlich dazu hatten wir 2.000 Kindermalbibeln und Buntstifte, sowie „Leben ist Mehr“ – Kalender und Exemplare von dem Buch „Jesus unser Schicksal“ von Wilhelm Busch zur Verfügung, die wir in Moșna, Băgaciu und Bârlad fast vollständig verteilen konnten.
Die höchste Priorität, weshalb wir überhaupt dorthin fahren, ist die Verbreitung des Evangeliums. Wenn wir in den Kindergärten und Schulen waren, war es unser Anliegen, den Kindern und auch Lehrern vom größten Geschenk zu erzählen: Jesus Christus. Neben einer kurzen Andacht in Form einer Geschichte bekam jedes Kind zu seinem Päckchen evangelistische Traktate geschenkt. In drei Tagen konnten wir so ungefähr 1.900 Geschenke mit der Guten Botschaft in den Kindergärten und Schulen verteilen.
50 weitere Päckchen gaben wir in der Kinderstation im Krankenhaus von Bârlad ab. Die restlichen 50 nahmen wir mit in die Dörfer, in denen wir die letzten zwei Tage unserer Reise Menschen besuchten, die krank und arm sind.
Dafür bereiteten wir abends, nachdem wir von den Schulen und Kindergärten wieder zurückkamen, ungefähr 50 Lebensmittelpakete im Wert von 1.500 € (Spenden) vor. Da die Menschen in den kleinen umliegenden Dörfern sehr wenig haben, konnten wir ihnen so Mehl, Zahnbürsten, Öl, Nudeln und Ähnliches bringen. Natürlich durften auch hier evangelistische Bücher nicht fehlen. Um diese Pakete nicht wahllos und unverantwortlich zu verteilen, besuchten wir die Haushalte, die die Ortsgemeinde in Bârlad kennt und das ganze Jahr über betreut. Wir bedanken uns an dieser Stelle schon einmal herzlich für die Spenden, ohne die das so nicht möglich gewesen wäre.
Es ist sehr ergreifend, ja beinahe ironisch, wie nah Armut und Wohlstand hier beieinander liegen. Jeden Morgen fährt man durch eine Großstadt mit Hochhäusern und riesigen, vielfältigen Einkaufshäusern in die naheliegenden Dörfer, in denen teilweise noch nicht einmal die Straßen gepflastert sind. Als Fortbewegungs- und Transportmittel sieht man dort immer noch die „berühmten“ Pferdekarren. Umso schöner ist es, wenn man mit Päckchen auf dem Arm in die Schulen und Kindergärten kommt und in strahlende Augen sehen kann und die Menschen in ihren Lehmhäusern mit den Lebensmittelpaketen erfreuen kann.
Beim Verteilen dieser Pakete in den Dörfern hat es unterschiedliche Reaktionen gegeben. Einige der Menschen waren so gerührt, dass sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnten. Andere zeigten sich aber auch gleichgültig und stur. Ein Mann sagte sogar, es würde sich für ihn sowieso nicht mehr lohnen, seinen Glauben zu ändern, da er schon zu alt sei. Da natürlich nicht jeder ein Paket bekommen kann, haben wir auch Neid erlebt.
Die Zeit in Rumänien ist jedes Jahr wieder sehr eindrücklich. Unser Ziel ist es, mit unseren Paketen und vor allem den christlichen Büchern Hoffnung zu vermitteln. Wir freuen uns über die Kinder und Erwachsenen, denen wir die Botschaft vom Kreuz bringen konnten und hoffen, dass dies noch lange im Gedächtnis bleibt und Frucht bringt.
Einen jungen Mann durften wir treffen, den wir schon seit einigen Jahren besuchen. Er ist bettlägerig und auf die Hilfe seiner Mutter und der Gemeinde angewiesen. Er bekehrte sich durch diese Arbeit und ließ sich im August 2022 sogar taufen. Ist das nicht ermutigend?
Leider muss man auch ein paar traurige Dinge aufzählen, die wir dort gesehen haben:
- Familien, die mit Straßenhunden unter einem Dach wohnen.
- Menschen, die mit Badeschlappen bei kalten Temperaturen durch den Schlamm gehen müssen, um Wasser aus dem Brunnen in der Dorfmitte zu holen.
- Kinder, die sich über eine Mütze freuen, da ihnen endlich nicht mehr ganz so kalt ist.
- Menschen, die Medikamente benötigen, die sie sich aber nicht leisten können.
- Einen Mann, der allein in einem Erdloch lebt und noch vieles mehr.
Wir blicken trotz oder vielleicht sogar wegen der ganzen Eindrücke auf eine gesegnete und bewahrte Zeit zurück. Den Menschen das Evangelium und somit Gottes Liebe und Gnade weiterzugeben, ist gerade hier so unfassbar wichtig. Bitte betet weiter für die Menschen in Rumänien.
Hier einige Bilder der diesjährigen Verteilaktion: